Wulicowanja wó wóźe – Geschichten vom Wasser

Wulicowanja wó wóźe – Geschichten vom Wasser
Inszenierung auf der Grundlage des Buches von Jurij Brězan

Jurij Brězans „Geschichten vom Wasser“ aus dem Jahr 1986 erzählen von den Flüssen der Lausitz - ihrer Schönheit, ihrer Kraft und ihrer Bedeutung für die Menschen im Wandel der Zeit. Brězans poetische Impressionen von Jahreszeiten, Wasserspielen, Liebesgeschichten und dem reichen kulturellen Leben der Region werden von den Akteuren des Sorbischen National-Ensembles mit Musik, Tanz und einem ausgefeilten szenischen Bildwerk dargestellt.

Darüber hinaus eröffnet die Inszenierung Perspektiven auf das aktuelle und dringliche Thema der Wasserknappheit in der Lausitz: die Regisseurin Cordula Hanns erzählt die Wassergeschichten in Rückblenden aus der Zukunftsperspektive. So werden Auszüge aus den Werken von Angela Stachowa und Róža Domašcyna, bspw. über die Folgen des Braunkohletagebaus, Teil der Erzählung. Videoprojektionen von versehrten Landschaften und ein modernes Kostümkonzept vervollständigen die Verknüpfung von gestern, heute und morgen. Verbunden werden alle Elemente durch die sagenhafte Gestalt des Wassermanns, der auch in dieser Erzählung als Gestaltenwandler, Herr über das Wasser und würdiger Herausforderer der Menschen und ihrer Eigenwilligkeiten erscheint.

Bewegende Choreografien von Mia Facchinelli sowie die herausragende Gesamtkomposition des Dresdener Musikers Paul Hoorn, die Tradition und Moderne verbinden, machen den Abend zu einem eindringlichen Erlebnis. Leichtfüßig und bildgewaltig zugleich bewegt sich die Inszenierung damit zwischen Utopie und Dystopie, rückt die Möglichkeit der Versöhnung von Mensch und Natur ins Zentrum und betont vor allem eins: die Schönheit der „Geschichten vom Wasser“.

Die Vorstellung wird in obersorbischer Sprache aufgeführt und simultan deutsch übersetzt. Vor Beginn der Vorstellung findet eine ausführliche Stückeinführung statt.